Montag, 15. September 2008

Erster Arbeitstag

Heute hatte ich meinen ersten Arbeitstag und obwohl ich jetzt echt fertig bin, war es sehr gut.

Zunächst war ich gar nicht in der Einrichtung, wo ich arbeiten werde, sondern mit in Jochens Einrichtung. (Jochen ist ebenfalls ein Freiwilliger und mein Mitbewohner). Er wird beim UCJG (französischer CVJM) hier direkt in Toulouse arbeiten. Die kümmern sich um benachteiligte Jugendliche, Asylsuchende und Asylbewerber. Dort wurden wir herumgeführt und einem Großteil der Mitarbeiter vorgestellt. Die Kommentare sind teilweise schon sehr amüsant ("Es haben ja beide blaue Augen... typisch deutsch") und alle waren sich darin einig, dass Marina doch wesentlich einfacher auszusprechen ist als Jochen, was bei den Franzosen meistens doch eher nach Jürgen klingt.
Glücklicherweise hatten wir nun auch endlich die Möglichkeit, Wäsche zu waschen, was nach drei Seminarwochen schon alleine für gute Stimmung gesorgt hat.
Gegen 14 Uhr wurde ich dann von dem Direktor meiner Einrichtung abgeholt und ebenfalls herumgeführt. YMCA Colomiers ist eine Behinderteneinrichtung, die aus drei großen Komplexen besteht. Heute wurde mir bis jetzt nur die Administration und verschiedene Werkstätten gezeigt. So gibt es beispielsweise eine Druckerei, eine Wäscherei, eine Schneiderei, Mechanikernusw. Dort sind behinderte Menschen beschäftigt, die auf dem "normalen" Arbeitsmarkt keine Chance haben, aber die so dennoch eine sinnvolle Aufgabe haben und sich gebraucht fühlen. Da sich das Airbus-Gelände quasi direkt neben YMCA befindet, werden auch viele Aufträge für Airbus erfüllt, wie zum Beispiel Etiketten für Schaltflächen oder Ähnliches.
Es war wirklich interessant, die verschiedenen Menschen und Arbeiten kennenzulernen, obwohl ich kaum einen Namen behalten habe, da es einfach zu viele waren. Aber es ging auch mehr darum, dass ich mal alle(s) sehen und die Verantwortlichen in den jeweiligen Bereichen wissen, dass es mich gibt und es möglich ist, dass ich mal vorbeikomme. Morgen werden mir dann noch die beiden anderen Komplexe vorgestellt. Bei dem einen handelt es sich um ein Wohnhaus, bei dem anderen weiß ich es noch nicht.
Dann kann ich entscheiden, wo ich gerne mitarbeiten würde.
Überhaupt wird mir recht viel Freiheit gelassen, wofür ich dankbar bin, da ich so auch die Möglichkeit habe, einfach mal etwas auszuprobieren.
Nachdem ich dann 1,5 Stunden auf Monsieur Tourné (der Direktor) warten musste, da er noch eine Besprechung hatte, sind wir mit dem Auto meinen zukünftigen Weg zur Arbeit abgefahren, da ich mit Metro und Bahn fahren muss und das umsteigen etwas kompliziert ist. Aber so habe ich schon mal alles gesehen.

Ja, das war so im Groben mein heutiger Tag. Ich bin gespannt, wie es morgen wird, da ich ja dann zum ersten Mal alleine hin und zurück muss und den ganzen Tag da bin.

1 Kommentar:

Maike hat gesagt…

marinaaaaa genau das mit blond und blauäugig darf ich mir hier auch von mindestens jedem dritten anhören....SO nervig haha