Montag, 26. Januar 2009

Paris, Paris

Die vergangene Woche ist extrem schnell vergangen und so hatte ich gar keine Zeit, die Wlan-Verbindung in unserer Herberge für meinen Blog und Emails zu nutzen.
Also werde ich jetzt einfach eine kleine Zusammenfassung schreiben. :)

Den Montag haben wir vormittags vor allem damit verbracht, uns auszutauschen, denn schließlich hatten die meisten sich fast 5 Monate nicht gesehen und jeder hatte viel zu erzählen.
Für nachmittags war dann eine Rallye vorgesehen und kurz bevor wir uns auf den Weg machen wollten, fing es an, heftig zu regnen. Also verlegten wir unseren Start eine Stunde nach hinten und beantworteten die anschließend noch offenen Fragen mit Hilfe von Wikipedia&Co.

Dienstag war voll von Auswertungsgesprächen. Das bedeutete konkret, dass jeder ein allgemeines Gespräch über die vergangene Zeit hatte, außerdem eine Art Sprachtest und als drittes ein Gespräch mit einer Person, die vom Ministerium davon beauftragt ist, unseren Freiwilligendienst auszuwerten und uns deshalb interviewte.

Mittwoch waren wir morgens in einer Ausstellung mit dem Titel „A chacun ses étrangers“ (=“Jedem seine Ausländer“). Darin ging es um Immigration in Frankreich und Deutschland von 1871 bis 2008. Wir hatten eine Führung, die wirklich interessant war. Es ist schon erschreckend, wie ähnlich die Strategien sind, gerade wenn es um Ausländerfeindlichkeit und Kriegspropaganda geht…
Den Nachmittag hatten wir frei und so bin ich erst mit drei Mädels losgezogen, um die Sacré Coeur zu bestaunen und anschließend (nur noch mit Insa) zum Arc de Triomphe, zum Place de la Concorde und natürlich zum Eiffelturm.

Der 22. Januar ist der Tag der deutsch-französischen Freundschaft und wurde aus diesem Grund ganz besonders gestaltet. Da es noch eine andere Gruppe von Jugendlichen gibt, die ebenfalls einen deutsch-französischen Freiwilligendienst wie wir macht, wurden wir alle gemeinsam vom DFJW (Deutsch-Französischen Jugendwerk) eingeladen, um uns kennenzulernen und einen gemeinsamen Tag zu verbringen.
Es gab viele Gespräche, Spiele und leckeres Essen und der krönende Abschluss war ein Besuch im Theater, wo sehr modern „Romeo und Julia“ gespielt wurde.

Freitag war dann schon der letzte Tag und da alle ziemlich kaputt waren, ging es eigentlich nur noch um die Auswertung des Seminars.
Abends war ich dann erst mit Jana, einer anderen FSJlerin, bei Hillsong Paris, und anschließend trafen wir uns alle in einer Karaoke-Bar, wo einige ihre Gesangsküste zum Besten gaben. :)

Ja, und eigentlich hätte ich gedacht, dass ich den Bericht hier beenden könnte, aber der Samstag war dann doch noch so aufregend, dass ich ihn auch noch erwähne.
Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, gab es im Süden Frankreichs ein schweres Unwetter und so erfuhr ich am Pariser Bahnhof, dass mein TGV nur bis nach Bordeaux gehen würde und alle weiteren Züge bis Sonntagnachmittag ausfallen würden.
Im ersten Moment war ich wie vor den Kopf geschlagen, denn ich kannte mich überhaupt nicht in Bordeaux aus, wollte aber auch nicht noch ewig in Paris herumhängen. Also entschied ich mich, trotzdem einzusteigen und danach weiterzuschauen.
In Bordeaux angekommen wurde mir dann nur nochmal bestätigt, dass es keine Möglichkeiten gäbe, weiter in den Süden zu kommen und in Gedanken sah ich mich schon in irgendeinem günstigen Hotel auf den nächsten Zug warten.
Ich schien jedenfalls etwas hilflos zu sein, denn zwei Frauen sprachen mich an, ob ich auch nach Toulouse wollte und mir nicht mit ihnen ein Auto mieten wollte. Das kam mir sehr entgegen.
Die Enttäuschung folgte dann aber direkt, denn alle Autos waren bereits verliehen. Gott sei Dank gab es dann aber einen Mann, der Leute vom Toulouser Flughafen abholen wollte und aus diesem Grund einen Siebensitzer gemietet hatte. Die Plätze waren dann auch schnell vergeben und so fand ich mich einige Minuten später, völlig zwischen den anderen Insassen, Taschen und Koffern eingezwängt, aber wahnsinnig erleichtert, auf dem Weg nach Toulouse.
Praise the Lord!


Mittwoch, 21. Januar 2009

Zwischenseminar

Seit Sonntag bin ich in Paris zum Zwischenseminar meines FSJs.
Das bedeutet, dass alle französischen und deutschen Freiwilligen, die auch beim Vorbereitungsseminar im August da waren, hier sind, um über die bereits gemachten Erfahrungen zu sprechen, zu schauen, wie es weitergeht und was man eventuell verbessern kann.
Bis auf eine sind auch noch alle dabei - mehr oder weniger zufrieden. Gerade bei den Deutschen sind leider einige unglücklich und wir hoffen, dass sich irgendwelche Verbesserungen bewirken lassen.

Mir geht es gut und ich genieße die Zeit mit den anderen. Die Hälfte der Woche ist ja auch schon wieder vorbei.

Ich werde bald nochmal Fotos hochladen. Heute waren wir auf Sightseeing-Tour. Es war zwar sehr kalt, aber wir hatten trotzdem viel Spaß. :)

Donnerstag, 8. Januar 2009

Rien ne marche plus :)

Gestern Abend ist der Winter auch in Toulouse richtig eingebrochen: Es hat geschneit!
Und diese 2cm Schnee haben die Franzosen dermassen ueberrascht, dass heute Morgen wirklich nicht mehr viel funktioniert hat.

Erst habe ich mir gar nicht viel gedacht, als ich an der Haltestelle ankam, wo ich umsteigen muss, und erfuhr, dass mein Zug gestrichen worden war und alle anderen Verspaetung hatten, denn da die SNCF oefter mal streikt, war das nicht das erste Mal.

Als ich dann aber in Colomiers ankam und mit einem unserer Behinderten (der nicht so weit laufen kann) ein Taxi nahm, wunderte ich mich doch, warum wir nur mit Schrittgeschwindigkeit vorwaerts kamen und sogar kurz vor unserem Ziel aussteigen mussten, um den Rest zu Fuss zu gehen.
Der Grund dafuer war, dass die Strassen spiegelglatt waren und keiner darauf vorbereitet war. Die Franzosen hatten wohl mit Schnee, nicht aber mit Glaette gerechnet und so standen schon auf der Strasse, in der sich die Behinderteneinrichtung befindet, zwei Autos auf der Stasse und allen anderen Autos wurde von der Polizei verboten, zu passieren.
Naja, wir stiegen also aus und wurden dann schon von einigen Kollegen begruesst. Der eine meinte mit einem Augenzwinkern, sowas wuerde in Deutschland wohl kaum vorkommen und auf meine Frage, ob sie nicht mal Salz haetten, grinste er und meinte, es gaebe nur das Salz zum Wuerzen des Essens.

Obwohl wir schon fast eine Stunde zu spaet kamen, waren wir nicht die letzten.
Die Krankenschwester erzaehlte beim Mittagessen, sie waere drei Stunden unterwegs gewesen, es fuhren ueberhaupt keine Schulbusse und im Radio wurde durchgesagt, dass sogar der Flughafen gesperrt wurde.

Neujahrsgruesse und Wiedereinstieg

Hallo ihr Lieben!

Mittlerweile ist das neue Jahr ja auch schon wieder 8 Tage alt und ich bin seit Dienstagabend in Frankreich.

Der Abschied ist mir doch sehr schwer gefallen und ich moechte mich nochmal ganz herzlich bei allen bedanken, die dazu beigetragen haben, dass ich so eine tolle Zeit in Deutschland hatte. Ich habe es wirklich sehr genossen!

Hier ist eigentlich alles wie immer.
Ich habe direkt Mittwoch wieder mit Arbeiten angefangen, was auch gut war, weil ich so nicht den ganzen Tag alleine war.
Dann haben gestern auch die "Soldes" (=Winterschlussverkauf) angefangen, was bedeutet, dass die ganzen Geschaefte enorm reduziert haben und ich den fruehen Nachmittag genutzt habe, um mich ein bisschen umzuschauen.
Anschliessend hiess es Kofferauspacken und weil ich danach so muede war, habe ich mich erstmal ne Weile hingelegt.
Abends war ich dann beim "Bodybuilding". Dabei handelt es sich nicht, wie der Name vermuten laesst, um eine sportliche Betaetigung, sondern um eine christliche Gruppe von Studenten. :) Die herzliche und persoenliche Atmosphaere hat mir wirklich gut getan, so dass ich dann abends trotz Abschiedsschmerz frohen Herzens einschlafen konnte.