Montag, 29. Juni 2009

Pau und Biarritz




Es ist doch erstaunlich, dass sich trotz der immer weniger werdenden Bekannten immer wieder Gelegenheiten bieten, mehr vom schoenen Sueden Frankreichs kennenzulernen und zu entdecken.
Freitagabend war mal wieder eine Abschiedsfeier und dabei kam die Idee auf, doch am Samstag nach Pau zu fahren, der Heimatstadt von Bahry, einem Franzosen.
Gesagt, getan trafen wir uns also Samstagmorgen, um zu viert bei strahlendem Sonnenschein auf Entdeckungstour zu gehen. Mit dabei waren Thimo, Bahry und Babou, der eigentlich anders heisst, aber da er Inder ist und deswegen keiner seiner Vornamen behalten kann, wird er von uns nur Babou genannt. Das bedeutet Freund oder auch Papa in seiner Muttersprache.
In Pau angekommen fuehrte uns Bahry durch die schoene Innenstadt, ueber den "Boulevard des Pyrenées", praesentierte uns das Schloss des Koenigs Henri IV und das Casino.
Im Gegensatz zu Toulouse ist Pau wesentlich gruener und sauberer und trotz des Sommerschlussverkaufs, der am Mittwoch in Frankreich begonnen hat, war die Innenstadt nicht voellig von Menschen ueberfuellt.
Anschliessend besuchten wir Bahrys Eltern, um dann, von Cidre und Marmorkuchen gestaerkt, weiter Richtung Atlantik zu fahren.
Fuer mich ist es nach wie vor merkwuerdig, nach einer verhaeltnismaessig kurzen Autofahrt ploetzlich das Meer vor mir zu haben, aber genau auf diese Lage (2 Stunden ans Meer, 2 Stunden in die Berge) sind die Toulouser besonders stolz. :)
Bis zum Atlantik sind es ungefaehr 3,5 Stunden Autofahrt und die haben sich auch wirklich gelohnt. Wir waren in Biarritz und haben den Abend am Strand genossen, wo man bei dem schoenen Ausblick und dem Rauschen der Wellen so richtig in Urlaubsstimmung kommen konnte.

Montag, 22. Juni 2009

Lourdes

Es ist Samstagabend und ich habe einen ausgefüllten Tag in Lourdes verbracht. Mein Kopf ist voll von Bildern und Gedanken und bei der Suche nach einem geeigneten Anfang eines Blogeintrags merke ich, dass mir gerade nichts wahnsinnig Originelles einfällt.
Deswegen werde ich einfach ein bisschen schildern, was bei mir besonders hängengeblieben ist.
Dieser Tag war schon besonders, weil es das letzte Wochenende gemeinsam mit Alice war, die Montag in einer Woche nach England fahren wird, und jetzt eine Woche mit ihren Eltern in den Pyrenäen verbringt.
Als wir, also Alice, ihre Eltern und ich, in Lourdes ankamen, waren wir erst sehr irritiert.
Das sollte das berühmte Lourdes sein?
Hotels, Restaurants, Snackbuden und überall Geschäfte mit kitschigen Souvenirs. Die Gebäude sahen nicht besonders schön aus, aber immerhin konnten wir nun die Information nachvollziehen, dass Lourdes nach Paris die Stadt Frankreichs mit den meisten Hotels ist.
Wir folgten den Schildern, die „La Grotte“ anzeigten und gelangten schließlich zur eigentlichen Sehenswürdigkeit und dem Grund für so viele Menschen, nach Lourdes zu pilgern.
Dabei handelt es sich um einen eher unspektakulären Hohlraum in einer Felswand, wo der heiligen Bernadette im 19. Jahrhundert Maria erschienen sein soll.
Ich persönlich war sehr berührt von der Menge kranker und behinderter Menschen, die von Freiwilligen in Rollstühlen geschoben wurden, um an Messen teilnehmen zu können, Sünden zu bekennen, die Felswand der Grotte zu berühren oder in Bädern in heiliges Wasser getaucht werden.
Für eben dieses heilige Wasser wurden in den Souvenirläden in der Stadt Kanister verschiedener Größen verkauft, damit man es auch mit nach Hause nehmen kann.
Die Atmosphäre in der Stadt war für mich sehr befremdlich und ich wusste und weiß nicht so richtig, was ich davon halten soll.
Auf einem Schild vor einem Geschäft stand „Tourisme et Religion“ und ich glaube, das fasst das Motto Lourdes gut zusammen.
Was mich gestört hat, war, dass aus dem Glauben, dem Leiden und der Hoffnungen so vieler Menschen ein solcher Kommerz geworden ist, auch wenn es glücklicherweise noch örtlich getrennt ist.




Donnerstag, 18. Juni 2009

Und ich musste noch Abschied nehmen...

Ja, so empfinde ich es momentan, denn die Leute, die Toulouse verlassen, sind zahlreich und jede Woche heisst es wieder, liebgewordene Menschen loszulassen und zu wissen, sie erstmal nicht mehr wiederzusehen.
Das tut weh, denn es ist wahrscheinlich immer am schwierigsten fuer die Person, die zurueckbleibt, und gemeinsam mit Jochen und Thimo gehoere ich fast zu den einzigen, die den Juli auch noch komplett hier verbringen.
Ich hoffe sehr, dass die verbleibenden Wochen dennoch auf ihre Weise schoen und besonders werden und bin gespannt, wie das Toulouser Leben ganz ohne die gewohnten Menschen und Aktivitaeten aussehen wird.

Montag, 15. Juni 2009

Wochenende in der Dordogne




Ich weiss nicht, wer von euch schon mal im Département Dordogne war, aber ich kann es als Urlaubsziel wirklich absolut weiterempfehlen!
Dort habe ich das letzte Wochenende verbracht und bei allem, was es noch zu besichtigen gab, waere ich gerne noch einige Tage laenger geblieben. Aber auch so hat es sich absolut gelohnt.
Freitagabend ging es mit Christophe und Catherine nach Sarlat, einem wunderschoenen Staedtchen mit vielen malerischen Gassen.
Untergebracht waren wir bei einer Familie mit fuenf energiegeladenen Kindern zwischen 2 und 12. Das spanische Blut, das in ihren Adern fliesst, war jedenfalls durchaus bemerkbar. *g*
Da ich ja sonst momentan eher selten mit Kindern in Kontakt bin, habe ich es sehr genossen und ich glaube, in dem 7-Jaehrigen Angelo habe ich sogar einen kleinen Verehrer gefunden. :)
Samstag hatten wir traumhaftes Sommerwetter mit Temperaturen ueber 35°C und so verbrachten wir den Nachmittag in Kanus auf der Dordogne. Zuvor waren wir bei Christophes Grossmutter zum Mittagessen eingeladen und wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass es wohl zu den Eigenschaften einer Oma gehoert, dass es viel zu viel und immer sehr leckeres Essen gibt. :)
Leider konnten wir unsere Fotoapparate nicht mit in die Kanus nehmen, denn durch so einige Wasserschlachten blieb kaum Etwas trocken, aber im Gedaechtnis ist alles Gesehene auf jeden Fall abgespeichert.
Sonntagnachmittag war das Wetter leider weniger schoen und so fiel unser geplanter Besuch der Burg "Castelnaud" ins Wasser. Da wir zuvor aber schon das Doerfchen Domme kennen gelernt hatten, das zu den schoensten Doerfern Frankreichs zaehlt, und auch so viele verschiedene Eindruecke gesammelt hatte, fuhren wir abends zufrieden nach Hause, um muede, aber doch erholt, die neue Woche zu beginnen.