Montag, 29. September 2008

Mein Wochenende: Sonntag




Gestern morgen habe ich mal wieder hautnah erfahren, dass ich fuer die Franzosen einfach zu puenktlich bin ;).
Wie verabredet stand ich um viertel nach acht morgens vor unserem Haus und wartete darauf, von Celine und ihrer Familie abgeholt zu werden.
Und ich wartete, wartete und wartete... und tatsaechlich kamen sie dann auch um kurz nach halb zehn!
Man muss natuerlich zu ihrer Entschuldigung hinzufuegen, dass sie mich gegen kurz nach halb neun anrief und sagte, sie kaemen eine Viertelstunde spaeter. *g*

Nichtsdestotrotz war ich voller Vorfreude auf das, was mich erwarten wuerde und wurde auch nicht enttaeuscht. :)
In dem Erlebnispark gab es viele verschiedene Attraktionen und die Zeit verging wie im Fluge. Einen kleinen Eindruck bekommt ihr ja auf den Fotos. Leider ist das obere Bild etwas verwackelt, aber das ist das einzige, wo die drei zusammen drauf sind.

Abends haben sie mich dann noch zum Essen eingeladen und auch da konnte ich feststellen, dass Zeit sehr relativ sein kann, denn aus der kleinen halben Stunde, die zur Essensvorbereitung angekuendigt war, wurden etwa 1 3/4 und so haben wir erst gegen halb elf angefangen zu essen.
Es war super lecker und insgesamt so ein toller Tag, dass ich jetzt zwar sehr muede, aber trotzdem gut gelaunt bin. :)

Mein Wochenende: Samstag


Da heute gestreikt wird, habe ich bis zum Mittagessen mehr oder weniger Zeit zu machen, was ich moechte, und so nutze ich doch die Moeglichkeit, etwas von meinem tollen Wochenende zu schreiben.

Momentan bin ich ja "allein Zuhaus", weil Jochen fuer eine Woche in Deutschland ist und so hatte ich schon befuerchtet, ein ganz einsames Wochenende zu verleben. Diese Angst war allerdings, wie ich jetzt im Nachhinein sagen kann ;), voellig unbegruendet. Gott sei Dank!!!

In der Einrichtung, in der Jochen arbeitet, wohnen noch zwei andere deutsche Freiwillige und da ich sonst nichts vorhatte, habe ich mich mit dem einen der beiden, Thimo, fuer Samstagnachmittag vorm Rathaus verabredet.
Als ich zum verabredeten Zeitpunkt da war und mich umgeschaut habe, wer wohl Timo sein koennte, habe ich einen jungen Mann gesehen, der ebenfalls suchend in der Gegend herumschaute und, nachdem er bemerkt hatte, dass ich ebenfalls jemanden zu suchen schien, auf mich zukam. Dies war aber nicht Thimo, sondern ein Franzose namens Bruno, der sich mit einer Franzoesin, Orlane, verabredet hatte, die er bei seiner WG-Suche im Internet gefunden hatte und nun kennenlernen wollte. Also warteten wir eine Weile gemeinsam, bevor dann Orlane auftauchte. Interessanterweise kamen die beiden dann zu mir zurueck und fragten, ob wir nicht was zu viert unternehmen wollten, da die beiden ebenfalls neu in der Stadt waren.
Nach einer weiteren halben Stunde haben wir dann schliesslich auch Thimo getroffen, der aber lieber shoppen gehen wollte und so bin ich dann mit den beiden Franzosen losgezogen.
Die beiden waren echt total sympathisch und wir hatten viel Spass zusammen.
Nach einem Spaziergang durch die Innenstadt und einen Park haben wir uns Fahrrader gemietet (ueberall in Toulouse gibt es Stationen, wo man sehr guenstig Fahrraeder leihen kann) und sind am Ufer der Garonne entlang gefahren.
Es war so lustig, dass keiner den anderen vorher wirklich gekannt hatte, und wir trotzdem so eine tolle Zeit zusammen hatten.

Abends gegen 22 Uhr, als ich schon wieder daheim war, rief Celine an, die ich das Wochenende zuvor in der Jugendgruppe einer Baptistengemeinde kennengelernt hatte und fragte, ob ich nicht spontan Lust haette, mit ihrem Mann und ihrem Sohn in einen Freizeitpark zu fahren.
So hatte ich ganz unerwartet auch ein Programm fuer den Sonntag. :)

Dienstag, 23. September 2008

Gruesse aus Colomiers

So, jetzt sitze ich gerade im Computerraum meiner neuen Einsatzstelle und kaempfe mit der franzoesischen Tastatur. Die Umstellung ist echt gar nicht so einfach...
Hier ist es eigentlich ganz nett, wenn es auch bisher eher etwas langweilig war.
Ich musste um 8 Uhr anfangen und bin deswegen seit langem wieder um 6 Uhr aufgestanden. Aber noch haelt sich die Muedigkeit gluecklicherweise in Grenzen. Dann haben wir hier 2 Stunden kleine Uebungen gemacht, wie beispielsweise Unterschiede zwischen zwei Bildern finden, Woerter basteln und Domino. Das hat sich etwas gezogen... :(
Dann haben wir eine halbe Stunde Pause gehabt und nun habe ich bis halb 12 frei, da die anderen Mitarbeiter eine Besprechung haben.
Ich wurde hier sehr herzlich aufgenommen und auch mit den behinderten Menschen hatte ich bis jetzt keine Probleme, wobei mir schon gesagt wurde, dass ich darauf achten muss, immer eine gewisse Distanz zu bewahren, da einige sonst zu aufdringlich werden. Das habe ich auch schon gemerkt... So hat mir ein Mann bestimmt schon 10 Mal gesagt, dass ich schoene blaue Augen habe und nachdem er festgestellt hat, dass ich auch englisch verstehe, hat er es auch auf englisch noch einige Male wiederholt. *g*
Heute Nachmittag gehen wir wahrscheinlich noch etwas raus, denn das Wetter ist hier immer noch super. Ich bin das ganze Wochenende ohne Jacke ausgekommen!
Aber ab morgen soll es leider auch hier wieder kuehler werden... :(

Montag, 22. September 2008

Unsere Wohnung






Nachdem ich das ganze Wochenende keine Internetverbindung hatte, war ich gerade doch sehr erleichtert, als ich feststellte, dass es wieder funktioniert. :)
Wenn ich also mal länger nicht antworte, kann es auch einfach daran liegen, dass ich keine Möglichkeit hatte, auf meine Emails zuzugreifen bzw. welche zu versenden.

Ihr wundert euch vielleicht, dass ich um diese Zeit schreibe, aber ich habe heute frei. Dies liegt daran, dass ich ab morgen in der Freizeitbegleitung arbeiten werde. Das ist ein Angebot für die Menschen, die nicht den ganzen Tag arbeiten. Dort kann beispielsweise gebastelt, gekocht und gespielt werden und es gibt außerdem medizinische und psychologische Betreuung. Da der Leiter heute außer Haus ist und es M. Tourné wichtig ist, dass ich erstmal richtig eingeführt werde, habe ich heute Urlaub. :)

Ich füge einfach mal einige Bilder von unserer Wohnung ein, damit ihr ungefähr einen Eindruck bekommt, wie es hier so aussieht.
Das erste Bild zeigt den Blick aus unserem Wohn- und Esszimmer und die beiden nächsten Fotos zeigen dann das Zimmer selber. Das Sofa lässt sich ausziehen und wird so dann zu Jochens Bett.
Die letzten beiden Fotos zeigen mein Zimmer. :)
Wie gesagt ist alles noch ziemlich kahl, aber es ist schon gemütlicher geworden. :)

Mittwoch, 17. September 2008

...und heute

Der heutige Tag fing schon ziemlich aufregend an.
Als ich meine Fahrkarte für den Zug stempeln wollte, blieb sie stecken und ich stand ohne da. In aller Hast, da der Zug jeden Moment abfahren sollte, schrieb die Schaffnerin mir auf einen Schmierzettel eine Bestätigung, dass ich eigentlich im Besitz einer Karte bin, und sagte mir, ich solle abends zum Kundenzentrum gehen, um mir ein neues 10er-Ticket geben zu lassen.
Dies stellte sich aber leider als nicht so einfach heraus, denn als ich gegen viertel nach fünf auf dem Rückweg beim Kundenzentrum mein Problem schilderte, reichte der Mitarbeiterin die Bestätigung nicht, sondern sie wollte entweder das Ticket als Beweis (diese Logik habe ich auch nicht verstanden) oder ein von der Schaffnerin ausgefülltes Formular (das man natürlich immer für alle Notfälle bei sich hat ;) ).
Jedenfalls war ich weiterhin ohne Ticket und bin dann erst beim nächsten Kundenzentrum erfolgreich gewesen. Der Mitarbeiter war zwar auch unsicher, aber er hat mir nach eigenem Zögern doch die auf der Karte noch verbliebenen 8 Fahrten als Einzelfahrkarten gegeben. Da war ich doch sehr erleichtert. :)
Sonst hatte ich eigentlich einen schönen Tag.
Heute morgen wurde mir die industrielle Wäscherei gezeigt, in der auch behinderte Menschen beschäftigt sind. Dort wird täglich ca. 1 Tonne Wäsche gewaschen und gebügelt, beispielsweise von Airbus oder Air France.
Danach habe ich Maniküre gemacht. Ja, selbst das ist möglich. Und zwar gibt es für die Menschen, die in den Werkstätten arbeiten, verschiedene Angebote, zwischendurch auch mal was anderes zu machen. Die für diesen Bereich zuständige Mitarbeiterin spricht das für hier typische französisch und ich hoffe echt, dass ich in einem Jahr nicht auch so spreche! Da heißt le matin "matäng", la main "mäng" und le soutien "sutieng". Aber sie war wirklich sehr nett. :)
Ja, sonst habe ich mal hier mal dort geschaut und den dritten Standort kennengelernt. Dabei handelt es sich auch um einen Wohnkomplex, aber wesentlich kleiner als "Le Cabirole" und es war eigentlich überhaupt nichts los.

So, jetzt habe ich aber viel geschrieben.
Ich hoffe, es geht euch allen gut. :)
Ganz viele liebe Grüße!

Dienstag, 16. September 2008

Die letzten beiden Tage waren echt aufregend und dass nicht nur, weil sowieso alles neu ist. :)
Gestern morgen habe ich mich erstmal völlig verlaufen. Das lag aber gar nicht nur an meinem mangelnden Orientierungssinn, sondern einfach daran, dass das YMCA, das in meiner Karte war, nur ein Standort ist und ich aber zu einem anderen musste.
So bin ich also von kurz nach halb neun bis halb zehn durch Colomiers gelaufen und musste dann eben nach einem kurzen Glücksmoment (Juchhu, da steht YMCA) feststellen, dass ich doch nicht am Ziel war.
Die Damen am Empfang waren aber sehr hilfsbereit und haben einen Mitarbeiter veranlasst, mich an den richtigen Ort zu bringen, der ca. 3km weit weg war.
Der hat mir dann erzählt, dass er sich die ersten Male auch immer verlaufen hätte und auch M. Tourné meinte nur, dass gehöre am Anfang in Colomiers dazu.
Lustigerweise war es sowieso geplant, dass ich zu diesem anderen Standpunkt komme (der heißt Le Cabirole) und so stand ich 20 Minuten später wieder vor den Damen im Empfangsbereich. :)
Le Cabirole bietet Wohnmöglichkeiten für behinderte Menschen und außerdem auch eine Arbeitswerkstatt und vielfältige Freizeitmöglichkeiten für die, die nur teilweise arbeiten. Beispielsweise kann dort gekocht, gebastelt und gespielt werden.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dort auch mal zu arbeiten, da die Arbeit sehr abwechslungsreich ist. So gibt es auch Gruppengespräche mit einer Psychologin und Sportangebote.
Anschließend war ich mit M. Tourné und seinem Nachfolger, M. Delacroix, Mittag essen. Da dann niemand mehr wusste, was ich noch Sinnvolles machen könnte und es für wichtiger erachtet wurde, dass ich mal unter der Woche in die Stadt kann, sind wir dann zwei Mal den Weg zum Bahnhof abgefahren, um weitere Verirrungen zu verhindern, und dann durfte ich nach Toulouse fahren.
Dort habe ich mich etwas informiert, was man hier so an Freizeitgestaltung machen kann, und bin schließlich zu unserer Wohnung gegangen. Vor unserer Tür stand ein Mann und teilte mir mit, dass es ein Problem mit der Heizung gegeben hätte, unsere Wohnung unter Wasser gestanden hätte und mein Laptop nass geworden wäre. Ich habe so Angst bekommen und war dann doch sehr erleichtert, dass fast alles wieder trocken war und vor allem, dass der Laptop völlig problemlos funktionierte.
Nach diesem Schock habe ich dann eher einen ruhigen Abend verlebt.

Montag, 15. September 2008

Erster Arbeitstag

Heute hatte ich meinen ersten Arbeitstag und obwohl ich jetzt echt fertig bin, war es sehr gut.

Zunächst war ich gar nicht in der Einrichtung, wo ich arbeiten werde, sondern mit in Jochens Einrichtung. (Jochen ist ebenfalls ein Freiwilliger und mein Mitbewohner). Er wird beim UCJG (französischer CVJM) hier direkt in Toulouse arbeiten. Die kümmern sich um benachteiligte Jugendliche, Asylsuchende und Asylbewerber. Dort wurden wir herumgeführt und einem Großteil der Mitarbeiter vorgestellt. Die Kommentare sind teilweise schon sehr amüsant ("Es haben ja beide blaue Augen... typisch deutsch") und alle waren sich darin einig, dass Marina doch wesentlich einfacher auszusprechen ist als Jochen, was bei den Franzosen meistens doch eher nach Jürgen klingt.
Glücklicherweise hatten wir nun auch endlich die Möglichkeit, Wäsche zu waschen, was nach drei Seminarwochen schon alleine für gute Stimmung gesorgt hat.
Gegen 14 Uhr wurde ich dann von dem Direktor meiner Einrichtung abgeholt und ebenfalls herumgeführt. YMCA Colomiers ist eine Behinderteneinrichtung, die aus drei großen Komplexen besteht. Heute wurde mir bis jetzt nur die Administration und verschiedene Werkstätten gezeigt. So gibt es beispielsweise eine Druckerei, eine Wäscherei, eine Schneiderei, Mechanikernusw. Dort sind behinderte Menschen beschäftigt, die auf dem "normalen" Arbeitsmarkt keine Chance haben, aber die so dennoch eine sinnvolle Aufgabe haben und sich gebraucht fühlen. Da sich das Airbus-Gelände quasi direkt neben YMCA befindet, werden auch viele Aufträge für Airbus erfüllt, wie zum Beispiel Etiketten für Schaltflächen oder Ähnliches.
Es war wirklich interessant, die verschiedenen Menschen und Arbeiten kennenzulernen, obwohl ich kaum einen Namen behalten habe, da es einfach zu viele waren. Aber es ging auch mehr darum, dass ich mal alle(s) sehen und die Verantwortlichen in den jeweiligen Bereichen wissen, dass es mich gibt und es möglich ist, dass ich mal vorbeikomme. Morgen werden mir dann noch die beiden anderen Komplexe vorgestellt. Bei dem einen handelt es sich um ein Wohnhaus, bei dem anderen weiß ich es noch nicht.
Dann kann ich entscheiden, wo ich gerne mitarbeiten würde.
Überhaupt wird mir recht viel Freiheit gelassen, wofür ich dankbar bin, da ich so auch die Möglichkeit habe, einfach mal etwas auszuprobieren.
Nachdem ich dann 1,5 Stunden auf Monsieur Tourné (der Direktor) warten musste, da er noch eine Besprechung hatte, sind wir mit dem Auto meinen zukünftigen Weg zur Arbeit abgefahren, da ich mit Metro und Bahn fahren muss und das umsteigen etwas kompliziert ist. Aber so habe ich schon mal alles gesehen.

Ja, das war so im Groben mein heutiger Tag. Ich bin gespannt, wie es morgen wird, da ich ja dann zum ersten Mal alleine hin und zurück muss und den ganzen Tag da bin.

Sonntag, 14. September 2008

Mein neuer Blog :)



Voilà, nun habe auch ich einen Blog. Der Hauptgrund ist, dass ich dort gut Bilder hochladen kann. Es werden also weiter auch Rundmails kommen. :)
Heute war ich wieder in Toulouse unterwegs. Erst gemeinsam mit Jochen und dann alleine. Dabei habe ich mich ziemlich verlaufen, aber glücklicherweise hat mich dann ein netter, älterer Herr begleitet und mir dabei noch einige schöne Stellen und Plätze gezeigt.
Damit ihr ein bisschen an meinen Eindrücken teilhaben könnt, lade ich einfach mal einige Bilder hoch. Natürlich haben wir vor allem die schönen Seiten fotografiert. ;)

13. September 2008, 19.43 Uhr


Nun bin ich endlich da!
Nachdem wir uns gestern vormittag von allen anderen verabschiedet haben, sind Jochen und ich gegen halb fünf in Toulouse angekommen. Dort standen wir am verabredeten Treffpunkt und nach etwa 40 Minuten kam dann auch der Direktor der Einrichtung, bei der ich arbeiten werde. Monsieur Tourné (so heißt er) hatte leider den Treffpunkt vergessen und die ganze Zeit woanders gewartet.
Naja. Dann wurden wir sehr herzlich empfangen und erstmal zu unserer Wohnung gebracht. Die liegt echt total zentral und ist ganz neu renoviert. Wir haben ein Zimmer, in dem ich schlafen darf, ein Wohn- und Esszimmer, in dem Jochen schläft, ein kleines Bad und eine Miniküche. "Mini", weil es keinen Ofen, sondern nur eine Spüle, einen Kühlschrank und zwei Kochplatten gibt.
Bis jetzt sieht die Wohnung noch sehr kahl aus und es fehlt vieles, aber ich denke, so nach und nach kann man das ja alles (oder wenigstens teilweise) besorgen.
Gestern Abend wurden wir dann von M. Tourné zum Essen eingeladen. Eigentlich hatte ich ja vor, hier die während der Vorbereitungsseminare dazugewonnenen Kilos wieder abzubauen, aber der Anfang ist schon mal gründlich misslungen. ;) Es war wirklich superlecker und M. Tourné ist sehr nett. Aber ich habe auch gemerkt, dass es mich sehr viel Konzentration kostet, nur französisch zu reden und zu hören und so war ich abends total müde.
Heute morgen sind wir den Tag dann sehr ruhig angegangen. Ausgeschlafen, schön geduscht, ausgepackt und dann die Stadt erkundet. Toulouse ist wirklich schön und sehr lebendig. Ich bin gespannt, was man hier so alles machen kann. :)

10. September 2008, 20:30 Uhr



Heute haben wir einen Tagesausflug nach Toulon gemacht und auf der Busfahrt dahin konnte man wieder einmal feststellen, dass die französische Mentalität sich von der deutschen doch erheblich unterscheidet.
Wir kamen nicht nur mit mindestens 15 Minuten Verspätung in Toulon an, sondern erlebten außerdem, wie eine junge Frau sich circa 5 Minuten wahnsinnig darüber aufregte, dass sie nur vorne einsteigen durfte und aufgrund ihres Verhaltens gegenüber dem Busfahrer nun mit einer Geldstrafe von 150 Euro rechnen muss.
Insgesamt hatten wir eine schöne Zeit in Toulon. Wir hatten Zeit zum Stadtanschauen und bis auf eine Besichtigung einer sozialen Einrichtung Freizeit. Ich war mit 5 anderen in einer Behinderteneinrichtung, was auch deshalb interessant war, weil ich ja ab Montag in einer ähnlichen Einrichtung arbeiten werde.
Heute Abend mache ich bei einer Schnupperstunde "Orientalischer Tanz" mit und morgen ist bereits der letzte Tag hier in Sanary...

Ich hoffe, es geht euch allen gut. :)

9. September 2008, 18:22 Uhr



Genau heute vor 2 Wochen bin ich in Kassel in den Zug gestiegen, um das Abenteuer "Freiwilliges Soziales Jahr im Ausland" zu beginnen.
Seitdem ist so viel passiert, dass ich das Gefühl habe, schon viel länger von zu Hause weg zu sein, denn jeder Tag war auf seine Art voll mit neuen Erlebnissen...

Am 26. September ging die Reise zunächst nach Treysa. Dort gibt es die diakonische Einrichtung Hephata, bei der wir eine Woche lang hospitierten. Wir, das sind 12 deutsche Freiwillige zwischen 18 und 22 Jahren, die sich dazu entschieden haben, das kommende Jahr in Frankreich zu verbringen.
Dort wurde viel über unsere Erwartungen und Befürchtungen gesprochen und wir haben mehr über Hephata erfahren. Alle französischen Freiwilligen werden irgendwo in Treysa bei Hephata arbeiten und so konnten wir ihnen erzählen, was sie erwartet. Die deutschen Freiwilligen werden in Frankreich verteilt sein. Einige sind in der Gegend von Paris, einer in Avignon, eine in Sanary-sur-Mer, zwei in Le Rocheton und so weiter.

Am Sonntag, den 31.09. sind wir dann nach Kassel gefahren, wo die eigentliche Vorbereitungszeit losging, denn seitdem sind wir eine binationale Gruppe. Die französische Gruppe besteht allerdings nur aus 10 Franzosen, weil 2 Franzosen schon abgesprungen sind. Wir alle nehmen an einem "Experimentellen Deutsch-Französischen Freiwilligendienst" teil. Das bedeutet, dass für jeden deutschen Freiwilligen, der nach Frankreich geht, ein Franzose nach Deutschland kommt und das ganze ist "experimentell", weil wir erst der zweite Jahrgang sind. Das merkt man leider auch an der Organisation. ;)

Seit Samstagnacht sind wir nun in Sanary-sur-mer, wo wir noch eine Woche verbringen, bevor es dann am 12. September endlich wirklich nach Toulouse geht bzw. für die anderen eben auch in ihre jeweiligen Einsatzstellen.

Wir haben leider kaum Freizeit, um die traumhafte Gegend hier zu genießen und obwohl das Programm mehr oder weniger interessant ist, ist es anstrengend, weil alles übersetzt wird und es so einfach sehr langwierig ist und man alles doppelt hört. Aber da viele Franzosen kaum deutsch verstehen und eine Deutsche noch gar kein französisch kann, ist das notwendig. Insgesamt bin ich positiv überrascht, wie gut die Kommunikation funktioniert, obwohl immer wieder Vokabeln fehlen und keiner von uns auch nur annähernd perfekt spricht, aber Übung macht ja bekanntlich den Meister.

Insgesamt kann ich sagen, dass es mir gut geht. Es gibt immer wieder Höhen und Tiefen, aber ich bin sehr froh, dass ich dies alles hier erleben darf und freue mich immer mehr auf Freitag, um endlich zu wissen, wo ich das kommende Jahr verbringen werde.

Ganz viele Grüße vom warmen Mittelmeer!