Also werde ich jetzt einfach eine kleine Zusammenfassung schreiben. :)
Den Montag haben wir vormittags vor allem damit verbracht, uns auszutauschen, denn schließlich hatten die meisten sich fast 5 Monate nicht gesehen und jeder hatte viel zu erzählen.
Für nachmittags war dann eine Rallye vorgesehen und kurz bevor wir uns auf den Weg machen wollten, fing es an, heftig zu regnen. Also verlegten wir unseren Start eine Stunde nach hinten und beantworteten die anschließend noch offenen Fragen mit Hilfe von Wikipedia&Co.
Dienstag war voll von Auswertungsgesprächen. Das bedeutete konkret, dass jeder ein allgemeines Gespräch über die vergangene Zeit hatte, außerdem eine Art Sprachtest und als drittes ein Gespräch mit einer Person, die vom Ministerium davon beauftragt ist, unseren Freiwilligendienst auszuwerten und uns deshalb interviewte.
Mittwoch waren wir morgens in einer Ausstellung mit dem Titel „A chacun ses étrangers“ (=“Jedem seine Ausländer“). Darin ging es um Immigration in Frankreich und Deutschland von 1871 bis 2008. Wir hatten eine Führung, die wirklich interessant war. Es ist schon erschreckend, wie ähnlich die Strategien sind, gerade wenn es um Ausländerfeindlichkeit und Kriegspropaganda geht…
Den Nachmittag hatten wir frei und so bin ich erst mit drei Mädels losgezogen, um die Sacré Coeur zu bestaunen und anschließend (nur noch mit Insa) zum Arc de Triomphe, zum Place de la Concorde und natürlich zum Eiffelturm.
Der 22. Januar ist der Tag der deutsch-französischen Freundschaft und wurde aus diesem Grund ganz besonders gestaltet. Da es noch eine andere Gruppe von Jugendlichen gibt, die ebenfalls einen deutsch-französischen Freiwilligendienst wie wir macht, wurden wir alle gemeinsam vom DFJW (Deutsch-Französischen Jugendwerk) eingeladen, um uns kennenzulernen und einen gemeinsamen Tag zu verbringen.
Es gab viele Gespräche, Spiele und leckeres Essen und der krönende Abschluss war ein Besuch im Theater, wo sehr modern „Romeo und Julia“ gespielt wurde.
Freitag war dann schon der letzte Tag und da alle ziemlich kaputt waren, ging es eigentlich nur noch um die Auswertung des Seminars.
Abends war ich dann erst mit Jana, einer anderen FSJlerin, bei Hillsong Paris, und anschließend trafen wir uns alle in einer Karaoke-Bar, wo einige ihre Gesangsküste zum Besten gaben. :)
Ja, und eigentlich hätte ich gedacht, dass ich den Bericht hier beenden könnte, aber der Samstag war dann doch noch so aufregend, dass ich ihn auch noch erwähne.
Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, gab es im Süden Frankreichs ein schweres Unwetter und so erfuhr ich am Pariser Bahnhof, dass mein TGV nur bis nach Bordeaux gehen würde und alle weiteren Züge bis Sonntagnachmittag ausfallen würden.
Im ersten Moment war ich wie vor den Kopf geschlagen, denn ich kannte mich überhaupt nicht in Bordeaux aus, wollte aber auch nicht noch ewig in Paris herumhängen. Also entschied ich mich, trotzdem einzusteigen und danach weiterzuschauen.
In Bordeaux angekommen wurde mir dann nur nochmal bestätigt, dass es keine Möglichkeiten gäbe, weiter in den Süden zu kommen und in Gedanken sah ich mich schon in irgendeinem günstigen Hotel auf den nächsten Zug warten.
Ich schien jedenfalls etwas hilflos zu sein, denn zwei Frauen sprachen mich an, ob ich auch nach Toulouse wollte und mir nicht mit ihnen ein Auto mieten wollte. Das kam mir sehr entgegen.
Die Enttäuschung folgte dann aber direkt, denn alle Autos waren bereits verliehen. Gott sei Dank gab es dann aber einen Mann, der Leute vom Toulouser Flughafen abholen wollte und aus diesem Grund einen Siebensitzer gemietet hatte. Die Plätze waren dann auch schnell vergeben und so fand ich mich einige Minuten später, völlig zwischen den anderen Insassen, Taschen und Koffern eingezwängt, aber wahnsinnig erleichtert, auf dem Weg nach Toulouse.
Praise the Lord!